Cottbus, 28.04.2019, von Maximilian Beyer

Ausbildung „Bewegen von Lasten“ mal anders

Am 27.04. brach unser Technischer Zug zu einer ganz besonderen Ausbildung auf. Auf dem Gelände der DB-Netz AG in der Vetschauer Straße galt es einen über 42 Tonnen schweren Eisenbahnwaggon umzusetzen.

Mittels Greifzug wurde der Waggon auf einer Rollbahn seitlich bewegt. Bild: THW/Maximilian Beyer

Im Jahr 2013 stand unser Ortsverband schon mal vor einer ähnlichen Aufgabe: in Calau versetzen wir einen Personenwaggon etwa 12 Meter parallel aus dem Gleis. Dieser dient fortan der Feuerwehr Calau für Übungen.

Im Gegensatz dazu musste der Waggon in der Vetschauer Straße nicht nur versetzt, sondern auch um etwa 45 Grad gedreht werden, um auf das von DB Netz vorbereitete Gleisstück gesetzt zu werden.

Problematisch war dabei insbesondere, dass sich die Drehgestelle des Eisenbahnwagens bauartbedingt nur um einige Grad drehen lassen, bevor sie an der Karosserie anschlagen. Daher konnte das Drehen des Waggons nur in kleinen Schritten stattfinden.

Mit Hebekissen wurde der Waggon einseitig angehoben, unterbaut und auf einer Rollbahn aus Holz mittels Greifzügen verschoben und das hintere Drehgestell dabei als Drehlager genutzt. Dieses musste zwischendurch mehrmals angehoben und nachgedreht werden.

Nachdem der Waggon in die richtige Richtung gedreht war, wurde er auf behelfsmäßigen Schienen aus Unterbauholz und Stahlschwellen auf das von der DB vorbereitete Gleisstück verschoben.

Am Nachmittag besuchte der Landesbeauftragte für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt Sebastian Gold sowie der Sachbearbeiter Einsatz der Regionalstelle Christian Werth den Übungsort und machten sich ein Bild von der komplexen Aufgabenstellung.

Durch das geringe Spiel der Drehgestelle und das daraus resultierende häufige Umbauen der Unterbauung dauerte die Übung länger als geplant. Nach Einbrechen der Dunkelheit entschieden wir schließlich aus Sicherheitsgründen, die Arbeiten einzustellen und am nächsten Tag zu Ende zu bringen.

Am Sonntagmorgen beschränkte sich die Aufgabe im Wesentlichen auf das Eingleisen des hinteren Drehgestells und war nach weniger als einer Stunde erledigt.

Wir danken der DB Netze PD Cottbus für die gute Zusammenarbeit und die interessante Möglichkeit, an diesem komplexen Problem das Bewegen von Lasten zu üben.

Ein großen Lob gillt auch dem Bagger-Fahrer der DB, der uns kompetent dabei unterstützt hat.



  • Mittels Greifzug wurde der Waggon auf einer Rollbahn seitlich bewegt. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Ein Kettenzug dient als Quersicherung. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Der Landesbeauftragte Sebastian Gold tauscht sich mit Notfallmanagerin Yvonne Albrecht und Karsten Dobring von der DB Netz und dem Cottbuser Ortsbeauftragten Sven Grabs (l.) aus. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Der Landesbeauftragte Sebastian Gold und der Sachbearbeiter Einsatz Christian Werth sprechen mit dem Gruppenführer der 2. Bergung Maik Rädisch (v.r.n.l.). Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Arbeiten am hinteren Drehgestell. Bild: THW/Ralf Kleitz

  • Das erste Drehgestell ist fast im Gleis. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Das hintere Drehgestell musste ebenfalls unterbaut werden. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Das wiederholte Unterbauen der Drehgestelle mit Holz erforderte viel Manpower. Bild: THW/Ralf Kleitz

  • Die Rollbahn mit Stahlrollen ist gut zu erkennen. Bild: THW/Ralf Kleitz

  • Mit Hebekissen wird das Drehgestell angehoben. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Ausgangssituation am Morgen. Bild: THW/Maximilian Beyer

  • Am Sonntagmorgen heißt es: Geschafft! Bild: THW/Maximilian Beyer

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