Am nächsten Tag ging es weiter nach Landshut. Hier trafen sich rund 4.500 Jugendliche, die in rund 700 Zelten auf dem Gelände des Messeparks Landshut untergebracht waren.
An den nächsten Tagen standen noch die Freizeit und das Kennenlernen der Region im Vordergrund. Aber dann ging es Samstag zum Bundeswettkampf der THW-Jugend. Jedes Land hatte seine besten Jugendmannschaften entsandt. Die THW Jugend Cottbus vertrat das Land Brandenburg.
Der Wettkampf in Landshut fand auf der historischen Ringelstecherwiese statt, auf der im Mittelalter die Ritter ihre Turniere austrugen. Die 12 Aufgaben, die die Mannschaften zu bearbeiten hatten, waren in zwei Zeitzonen eingeteilt. Die eine Hälfte stand für die Technik des Mittelalters und die andere für die moderne Technik der Neuzeit. Während im Mittelalterteil nur Werkzeuge wie Säge, Hammer, Leine, Feile, und Beitel zum Einsatz kamen, standen den Jugendlichen in der Neuzeit alle modernen Gerätschaften des THW wie z.B. Stromaggregat, Bohrmaschine, Powermoon, Säbelsäge, Tauchpumpe und Hebekissen zur Verfügung. Die Ausrichter hatten sich sehr viel Mühe gegeben die Aufgaben so zu stellen, dass man die beiden Epochen miteinander verbinden kann. So mussten die Mannschaften in einem angenommenen Szenario in der Neuzeit aus einem teileingestürzten Gebäude zwei Personen retten, die sich im 2. Obergeschoss und im Erdgeschoss befanden. Zum Einsatz kamen hierbei das Rettungsgerät Roll-Gliss mit Schleifkorb sowie mit Pressluft betriebene Hebekissen mit einer maximalen Hebekraft von 80 Tonnen. Die beiden Verletzten mussten nach der Erstversorgung mit einer aus Jacken hergestellten Behelfstrage über einen mit Leinenverbindungen hergestellten Holzsteg in den Mittelalterteil transportiert werden. Dort wurden sie dem Sanitätsdienst übergeben.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, Sandsäcke zu füllen und mit diesen einen Brunnen zu bauen. Dieser Brunnen wurde anschließend mittels elektrischer Tauchpumpe aus der Neuzeit über eine Verbindung aus Plastikrohren und einer Holzrinne im Mittelalterteil mit Wasser gefüllt. Dieses Wasser musste anschließend mit Hilfe einer mit Leinen und Baumstämmen errichteten mittelalterlichen Seilwinde aus dem Brunnen von den Jugendlichen geschöpft werden. Weiterhin musste ein Junghelfer auf einem Holzpferd, dessen Kufen im Wettkampf mittels Holzbearbeitung hergestellt worden waren, von zwei Greifzügen aus einem Burgtor gezogen werden, um schließlich mit seiner Lanze einen Buchsbaumkranz von einem Seil zu stechen. Zum Abschluss des Wettbewerbes musste in der Neuzeit noch eine Beleuchtung mittels Stromaggregat und Powermoon® hergestellt werden. Insgesamt wurden diese technisch schwierigen Aufgaben von der THW Jugend Cottbus in 102 Minuten gelöst. Das reichte für den 12. Platz.
Eine besondere Freude machte den Junghelferinnen und –Helfern Bundesinnenminister Friedrichs, als er auf der Wettkampfbahn erschien um Gespräche mit den jugendlichen Wettkampfteilnehmern zu führen. „Wer euch bei euren Aufgaben heute zugeschaut hat, konnte vieles lernen. Nicht nur über Holzbearbeitung und eure technischen und handwerklichen Fähigkeiten, die ihr im THW erlernt habt. Vor allem konnte man lernen, was Zusammenhalt, Teamarbeit und Spaß an einem ehrenamtlichen Engagement bedeutet. Eure Begeisterung für Technik und das THW steckt an und ist die beste Werbung, die sich das THW wünschen kann.“ Als Sieger zeichnete er die THW-Jugendgruppe aus Karlstadt mit dem Siegerpokal aus. Wir gratulieren !
Leider konnten die Cottbuser Jugendlichen nicht mehr das Ende des THW-Bundesjugendlagers am 08. August 2012 miterleben, da sie bereits am Sonntag die Heimreise antreten mussten. Im Land Brandenburg fing Montag die Schule an.