Ausnahmezustand im beschaulichen Skadow: Ein Landwirt hat beim Pflügen am Montagmorgen auf einem Feld eine 100 Kilo schwere russische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie musste vor Ort gesprengt werden. Deshalb wurden Teile von Skadow und Döbbrick evakuiert, die Hauptstraße gesperrt.
Solch ein Aufgebot an Rettungskräften Skadow mit seinen 530 Einwohner wohl noch nie gesehen. Zeitweilig waren um die 40 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt vor Ort. Mittag fing es an und war erst kurz vor 17 Uhr beendet.
Grund war eine 100 Kilogramm schwere Sprengbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Ans Licht gefördert hat sie Thomas Kuschan von der Sielower Agrargenossenschaft. "Mein Pflug ist hängengeblieben", berichtet er trocken. Also stieg er von seiner Maschine runter und sah da etwas in Furche liegen. "Zuerst dachte ich, es ist ein Stein. Aber dann habe ich gesehen, dass es Eisen ist. Da habe den Chef informiert." Das ist Wolfram Hotzler. Der kann diese Aufregung gar nicht gebrauchen, müssen doch die Felder bestellt werden. "So etwas habe ich noch nicht erlebt und soll auch bitte das letzte Mal gewesen sein", sagt er. Am Nachmittag nimmt er die Szene in Augenschein. Da steht die Evakuierung der Anwohner in Skadow und Döbbrick kurz bevor.
Die Bombe liegt direkt hinter dem Haus an der Schmellwitzer Chaussee 1. Sie ist gut von der Straße aus zu erkennen. Sprengmeister Uwe Zierdt vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in Cottbus erklärt: "Die Bombe muss gesprengt werden. Sie hat zwei scharfe Zünder." Ein Transport ist unmöglich. Trotzdem wird sie noch einmal bewegt werden. "Wir verlegen sie in Richtung Feldmitte", erklärt er. In einem anderthalb Meter tiefen Loch wird sie vergraben und per Fernzünder gesprengt. Das passiert um 16.55 Uhr. Ein trockener Bumms schallt durchs Dorf, Scheiben und Wände wackeln kurz. Auf dem Monitor der Feuerwehreinsatzleitung ist die beeindruckende Sandfontäne zu sehen.
Kurz darauf rollt der Verkehr wieder auf der Hauptstraße, die 108 evakuierten Anwohner in Skadow und Döbbrick können nach Hause zurückkehren. Notunterkünfte waren im Skadower Gasthaus und in der alten Schule in Döbbrick eingerichtet worden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert nochmals den Krater, schüttet ihn zu. Wahrscheinlich muss Landwirt Thomas Kuschan am Dienstag noch mal ran.
Quelle: Berufsfeuerwehr Cottbus