Nach dem Boots-Unglück auf der Elbe in Magdeburg sind zwei junge Mitarbeiterinnen des Technischen Hilfswerk (THW) gestorben. Die 23 und 24 Jahre alten Frauen erlagen in der Nacht auf Sonntag ihren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Zwei ebenfalls verunglückte 31 und 42 Jahre alte Kollegen lagen am Sonntag noch im Krankenhaus. Alle vier befanden sich an Bord eines THW-Bootes, das am Samstagnachmittag bei einer Ausbildungsfahrt kenterte.
Nach Polizeiangaben waren zwei THW-Boote gemeinsam auf der Elbe unterwegs - das Verunglückte hinter dem anderen. „Plötzlich war es verschwunden“, sagte Polizeisprecher Andreas von Koß. Die andere Besatzung habe sofort umgedreht, das umgekippte blaue Boot in der Elbmitte entdeckt und einen Verunglückten an Bord gezogen. Der andere THW-Helfer aus dem gekenterten Boot habe sich selbst an Land retten können. Von den jungen Frauen habe eine Weile lang jede Spur gefehlt.
Überlebende unter Schock
Von einer Gaststätte am Petriförder aus wurde der Notruf abgesetzt. „Rettungskräfte waren schnell vor Ort, weil sich in unmittelbarer Nähe das Wasserschutzpolizei-Revier befindet“, sagte von Koß. Es sei aber einige Zeit vergangen, bis die beiden 23 und 24 Jahre alten Frauen unter dem verunglückten Boot entdeckt wurden. Die Strömung der acht Grad kalten Elbe an dieser Stelle sei sehr stark.
Unterdessen ist ein Ermittlungsverfahren zur Suche nach der Todesursache eingeleitet worden. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch vollkommen unklar. „Die beiden geretteten Männer konnten bisher nicht vernommen werden. Sie stehen unter Schock“, sagte von Koß.
Stahlknecht und Broemme bestürzt
Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat bestürzt auf das Bootsunglück mit zwei getöteten THW-Helferinnen auf der Elbe reagiert. „Ich möchte mein Beileid aussprechen und bin in Gedanken bei den Hinterbliebenen und den Verletzten“, sagte Stahlknecht am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Er werde dies am Sonntag der THW-Führung in Sachsen-Anhalt auch persönlich übermitteln.
THW-Präsident Albrecht Broemme hat schockiert auf den tödlichen Bootsunfall in Magdeburg reagiert. „Mit Bestürzung habe ich heute früh vom Tod der beiden verunglückten Helferinnen erfahren. Alle ärztliche Bemühungen waren leider vergebens. Meine Gedanken sind bei den Familien, den Freunden und den Kameraden der Verstorbenen“, erklärte Broemme am Sonntag bei einer Gedenkstunde zum Volkstrauertag an der THW-Bundesschule in Hoya (Niedersachsen).
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung