Vorausgegangen war eine Theoretische Unterweisung durch den Notfallmanager der DB AG. Dabei wurden auch die Aufgaben und Organisation des Notfallmanagements der Bahn dargestellt.
Besonderes Interesse der THW-Helferinnen und -Helfer fanden aber die Hinweise zu den Gefahren aus dem Bahnbetrieb und dem Verhalten im Gleisbereich sowie dem Schutz der Einsatzkräfte.
Schwerpunkte waren der Sicherheitsabstand zu Oberleitungsanlagen und mögliche Gefahren an elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
Das Thema „Entgleiste Fahrzeuge“ wurde vorbereitend für die praktische Ausbildung erörtert.
Dann kam die Praxis.
Zunächst eine allgemeine Einführung zu Hilfeleistungsmaßnahmen im Bereich von Bahnanlagen. Dann wurden die THW-Helferinnen und –Helfer in die Erdung von Oberleitungen eingewiesen und erhielten Gelegenheit dies in der Praxis zu üben.
Dem folgte die Hauptaufgabe. Es galt einen entgleisten offenen Güterwagen der Gattung Eaos mit 2 doppelachsigen Drehgestellen (Eigengewicht 21 t, LüP. 14,04 m) aufzugleisen. Besonders heikel, der Güterwagen war über einen Prellbock hinaus gerollt und hatte diesen unter sich begraben und ist dann entgleist. Die stählernen Trümmer des Prellbocks hatten sich zwischen den beiden Achsen des hinteren Drehgestells völlig verkeilt und verhinderten jedes Bewegen des Waggons.
Zunächst galt es, sich einen Zugang zu diesen stählernen Prellboch-Trümmern zu verschaffen, dann die Trümmer so zu zerkleinern, dass sie unter dem Drehgestell entfernt und transportiert werden konnten.
Da der entgleiste Güterwagen auf einem Abstellgleis stand, zu dem es keine Zufahrt gab, blieb den Einsatzkräften nichts anderes über, als bei brütender Hitze von nahezu 30° C, Notstromerzeuger, Flex, Trennschleifer, Kompressor, Hebekissen, Pressluftflaschen, Hydropressen, Greifzüge, Seile, Kettenzug, Motorsäge, also fast alles was ein TZ zu bieten hat sowie jede Menge Holz zum Unterbauen über die vorübergehend gesperrten Gleise zu der Einsatzstelle schleppen.
Mit viel Holz, Hydropressen, Hebekissen und noch mehr Geschick, wurde dann der Güterwagen unterbaut und mittels Metallrohren auf eine Rollbahn gesetzt, um ihn quer zur Fahrtrichtung wieder in die Spur zu setzen. Mit Greifzügen wurde der Güterwagen dann in seine zutreffende Halteposition gebracht. Nach erfolgreicher Arbeit gab es noch ein Bild von der ganzen Mannschaft und den Notfallmanagern der DB vor dem aufgegleisten Güterwagen.