Niedergörsdorf,

SEEWA Nord in JALLUCKKRASNI

Vom 2.-5.7. übte die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser Ausland (SEEWA) Modul Nord des THW in Niedergörsdorf (bei Jüterbog) die Trinkwasseraufbereitung. Mit dabei war auch eine Helferin aus unserem Ortsverband.

Annika Badorreck versorgt einen Verletzten Bild: THW/Doreen Steffen

Neben den THW-Kräften des heimischen Ortsverbands Luckenwalde unterstützten mehrere Ortsverbände aus nah und fern bei der Durchführung. Insgesamt waren rund 120 THW-Kräfte beteiligt. Landesbeauftragter Manfred Metzger informierte sich am Freitag über das Geschehen, Landesbeauftragter Dierk Hansen weilte am Samstag bei den Übenden.

Die Übungsleitung hatte das umfassende Szenario „JALLUCKKRASNI“ bereits 2014 auf dem Trainingsprogramm. Wegen der vielen Auslandseinsätze der SEEWA im vergangenen Jahr musste die Vollübung mit dem spannenden Drehbuch jedoch verschoben werden. Am Abschlusstag feierte das SEEWA-Nord-Team zudem sein die 10-jähriges Bestehen.

Die SEEWA-Ausstattung war extra aus dem zentralen Auslandslager in Hessen zum Übungsort bestellt worden. Unter den Übenden befanden sich Helferinnen und Helfer aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Insgesamt verfügt die SEEWA Nord über rund 60 Mitglieder. Bundesweit gibt es drei SEEWA-Module.

Für die SEEWA-Kräfte ist das Eingespielt-Sein im Team ebenso bedeutsam wie die fachlichen Kenntnisse. Regelmäßig müssen sie deshalb Abläufe und Handgriffe für den Aufbau und den Betrieb der Trinkwasseraufbereitungsanlagen, für das Überprüfen der Wasserqualität, und die Reparatur und Reinigung von Brunnen trainieren. Darüber hinaus sind auch Kondition und Fitness Voraussetzungen für den Auslandseinsatz. „Als ich in Nepal mit dem ersten SEEWA-Team eintraf, hatten wir insgesamt 13 Tonnen Ausrüstung zu verladen.“, sagt Sven Eichstaedt. „Für die SEEWA-Kräfte ist es besonders wichtig, auf die körperlichen Belastungen unter anderen klimatischen Verhältnissen vorbereitet zu sein.“, betont er. Sven Eichstaedt ist THW-Helfer aus dem Ortsverband Luckenwalde und organisierte als Leiter die Übung. Mit einem Stab von ehrenamtlichen Kräften aus mehreren THW-Ortsverbänden bereitete er die Übung vor.

Auch das nötige  Fingerspitzengefühl für die Abstimmung mit den lokalen Ansprechpartnern ist wichtig. Deshalb sind die Übungsteams gemischt, erfahrene Auslandskräfte geben ihr Wissen an neue Kräfte weiter.

Neben den SEEWA-Kräften nutzten auch die unterstützenden Ortsverbände die Übung zum Training. So hatten die Fachgruppen Führung/Kommunikation aus Potsdam und  Magdeburg leitende und die Fachgruppen Logistik Versorgung aus Hamburg Harburg und Eberswalde verpflegende Aufgaben umzusetzen. Aus den Ortsverbänden Belzig, Berlin Spandau und Berlin Steglitz-Zehlendorf waren ebenfalls Kräfte involviert. Sie sorgten unter anderem für das Ausleuchten des Camps, den Aufbau von Verpflegungszelten, den Transport von Getränken und Essen, luden mit dem Bergeräumgerät Fahrzeuge ab und stellten Szenen aus dem Auslandseinsatz nach. Zwei Helfer aus Berlin Reinickendorf hatten die vielfältigen „Einspielungen“ der Übungsaufgaben im Vorfeld durchdacht, Statisten involviert und überwachten die Abläufe während der Übung.

Auf die schwierigen Bedingungen, die THW-Kräfte bei Auslandseinsätzen im Katastrophengebiet vorfinden,  müssen sie sich regelmäßig vorbereiten. Die Übungsbedingungen sollten so realistisch wie möglich gestaltet sein. Dafür kamen sogar von Vereinen angemietete historische Fahrzeuge ins Spiel. Weil die SEEWA-Kräfte in Katastrophengebieten auch in teilweise unsicheren Gebieten unterwegs sind, spielten die Reservistenkameradschaften Luckenwalde und Potsdam schwierige Szenen ein. Hier galt es vor allem, „einen kühlen Kopf“ und Ruhe zu bewahren.

Die Teams übten den kompletten Ablauf eines Auslandseinsatzes durch: Dazu gehörten die Aus- und Einreise, Ver- und Entladetätigkeiten des schweren Equipments sowie der Aufbau des SEEWA-Camps und die Inbetriebnahme der Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA). Auch der Rückbau und das sorgfältige Verstauen der Ausstattung für den nächsten Einsatz gehörten dazu. Fast schon Routine waren Meetings, die zum Abstimmen mit Einsatzkräften anderer internationaler Hilfs- sowie der Dachorganisationen dienten und in Englisch erfolgten. Die Übenden frischten dabei ihr Vokabular zu Ausstattung und Materialien sowie für Medienstatements auf.

Darüber hinaus sahen sich die Übenden einer Fülle von unvorhergesehenen Aufgaben gegenüber, die sie lösen mussten. Dazu gehörten beispielsweise folgende: Am Einsatzfahrzeug ein kaputtes Rad wechseln, Rohrverbindungen instand setzen, im Graben Schweißen, eine Rohwasserleitung über die Straße verlegen, Tankfahrzeuge betanken, die Reparatur von Elektroleitungen, Hilfe für Unfallverletzte und sogar ein Botschafterbesuch war zu managen. Große Aufmerksamkeit galt dem Safety/Secuity beim Aufbau und Betrieb des Camps.

Für Annika Badorreck, Gruppenführerin der Fachgruppe Ortung in Cottbus, war es die erste SEEWA-Übung. Die Wissenschaftlerin, die am Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB) der BTU Cottbus forscht, hatte gerade erste die Aufnahme in die SEEWA überstanden. Als "Laboratory Expert" im SEEWA-Team wird sie sich bei weiteren Lehrgängen und Übungen darauf vorbereiten, in zukünftigen Auslandseinsätzen für einwandfreie Trinkwasserqualität zu sorgen.

Text: Redaktion Landesverband Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt (ergänzt)
Meldung auf der Homepage des Landesverbandes


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