Calau,

Eisenbahnwaggon am Bahnhof Calau umgelegt

In Vorbereitung einer Großübung hat das THW Cottbus für die Calauer Feuerwehr einen 40 Tonnen schweren Eisenbahnwaggon auf die Seite gelegt. Bereits im letzten Jahr hatten die Cottbuser THW-Kräfte den ausrangierten Personenwagen aus dem Gleis gehoben und circa 10 Meter daneben abgestellt.

Bild: THW/Robert Wildenauer

Gegen 7:40 Uhr rücken 17 Helferinnen und Helfer des Technisches Zuges aus und trafen um 8:25 Uhr am Bahnhof Calau ein.

Frank Bareinz, Ortswehrführer in Calau, hatte mit seinen Kameraden bereits Holz, Strohballen und weiteres Material vorbereitet. Einige Feuerwehrleute unterstützen das THW, weiterhin führte die Feuerwehr am Vormittag gleichzeitig eine Kreisausbildung zur Technischen Hilfeleistung auf der angrenzenden Freifläche durch.

Der zuständige Notfallmanager der Bahn, Wolfgang Stahn, war vor Ort und sperrte zur Sicherheit der Einsatzkräfte das erste angrenzende Gleis.

Zunächst begann die THW-Kräfte damit, den 26,4 Meter langen ehemaligen "Party-Express-Waggon" von den Schienenstücken zu heben, auf denen er abgestellt war. Ein paar Zentimeter daneben wurde er wieder abgelassen. Dies sollte ein Wegrutschen beim Umkippen verhindern.

In der folgenden Mittagspause wurden wir, wie auch später bei Kaffee und Kuchen, hervorragend von der Feuerwehr beköstigt. Gut gestärkt begannen danach die Arbeiten zum eigentlichen Kippen. Die Drehgestelle wurden mit Keilen und Spanngurten am Wagenkasten fixiert, da sie sich sonst von diesem lösen könnten. Der Waggon wurde dann einseitig unterbaut und mit den schweren Hebekissen der 2. Bergungsgruppe angekippt. Diese können bis zu 132 Tonnen und heben und, zu dritt übereinander verschraubt, über 1,50 m Hub leisten.

Auf der von den Bahngleisen abgewandten Seite wurde insgesamt 20 Strohballen aufgestapelt, um den Wagen sanft abzufangen. Außerdem stützte unser Radlader mit seiner mit Stroh gedämpften Gabel der Waggon gegen vorzeitiges Umfallen. Unter dem Bahnwaggon sorgen stabile Kreuzstapel aus Holz für das sichere Abfangen des Gewichtes.

Nach dem etwa eine Stunde andauernden Wechselspiel aus stückweisem Ankippen mittels Hebekissen und Unterbauen des gewonnenen Hubes überschritt der Waggon schließlich gegen 17:00 Uhr seinen Kipppunkt und landete in den „Armen“ des Radladers, der ihn sanft die letzten Zentimeter auf die Strohballen abließ. Gegen ein mögliches Zurückkippen wurde der Waggon mit Holzbalken abgestützt. Gegen 18:20 Uhr war die Technik wieder auf den Fahrzeugen verstaut. Frank Bareinz lobte die gute Zusammenarbeit und bedankte sich für die reibungslose Durchführung der Aktion.

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: lediglich ein Fenster wurde bei der Aktion beschädigt. Das ist auch gut so, denn der Waggon der Calauer Feuerwehr hat noch einiges vor sich. Nächstes Wochenende am 20. September wird daran eine Großübung durchgeführt.

Ungefähr 20 Verletztendarsteller und diverse Puppen werden die beteiligten Kräfte dann in dem „verunglückten“ Personenwagen vorfinden. Frank Bareinz, der auch diese Aktion federführend organisiert hat, rechnet mit bis zu 100 Einsatzkräften von Feuerwehr, Katastrophenschutz, THW, DRK und der Deutschen Bahn. Die Presse ist herzlich eingeladen.

Die Arbeit für das THW ist aber auch dann noch nicht zu Ende, denn irgendjemand muss den Wagen danach auch wieder aufstellen...


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