Übung am Bahnhof Calau - Cottbuser THW stellt Eisenbahnwaggon 10 m neben das Gleis

Am vergangenen Samstag, dem 30.11.2013 machte sich der technische Zug des THW Cottbus gegen 8:00 Uhr mit 27 Helferinnen und Helfern zu einer besonderen Übung nach Calau auf.

Für die Feuerwehr Calau war ein ca. 40 Tonnen schwerer Eisenbahnwagen anzuheben und etwa 10 m neben das Gleis zu bewegen. Der 26,4 Meter lange ausgemusterte "Party-Express-Waggon" soll in Zukunft für Übungen genutzt werden.

Eine für den Einsatz eines Kranes notwendige Abschaltung und Demontage der Oberleitung und somit Stilllegung der Hauptstrecke kam nicht in Frage, und so musste eine andere Lösung gefunden werden.

Der Ausbildung gingen umfangreiche Vorbereitungen voraus. Wir erkundeten den Waggon und die Gegebenheiten vor Ort. Mehrere Varianten wurden durchgeplant und durchgerechnet, der Rat von Sachkundigen eingeholt und zusätzliches Material besorgt, insbesondere jede Menge Holz.

Unsere Kameraden von der Feuerwehr Calau bereiteten einige Tage vorher bereits den Untergrund mit Betonplatten vor und am Abend vorher montierten Mitarbeiter der Deutschen Bahn einen Schutzzaun, um versehentliches Betreten der direkt daneben in Betrieb befindlichen Gleise zu verhindern.

Nachdem die Kameraden der Feuerwehr Calau unter Anleitung des verantwortlichen DB-Notfallmanagers Wolfgang Stahn das Bahnerden geübt hatten, begannen gegen 9:00 Uhr die Vorbereitungen am Bahnwaggon. Die Drehgestelle wurden ausgekeilt, fixiert und unterbaut und die Rollbahn aus Holzbalken verlegt. Mit je einem Hebekissen unter den Achsen wurde die Drehgestelle nacheinander angehoben und unterbaut. Dann wurden Stahlrollen unter diesen angebracht, welche ebenso wie das Holz vor Ort mit Unterstützung der Calauer Kameraden zugeschnitten wurden.

Gegen 13:00 Uhr konnten wir damit beginnen, den Waggon mit zwei Greifzügen an Puffern und GKW1 und MZKW als Festpunkten quer zur Fahrrichtung auf den Stahlrollen vom Gleis zu ziehen. Da direkt hinter unserem Arbeitsgleis der Zugverkehr stattfand, konnte der Waggon von dieser Seite nicht gesichert werden. Diese Aufgabe übernahm unser Bergungs- und Räumgerät, welches mit der mit Europaletten gepolsterten Schaufel wenige Zentimeter vor dem Waggon herfuhr um ihn bei Bedarf sofort stoppen zu können.

Auf halber Strecke legten wir eine Pause ein. In dieser konnten wir die gute Verpflegung der Feuerwehr genießen, in Erinnerung bleibt sicher die als Bier verkleidete Fassbrause. Währenddessen versenkten die Kameraden der Feuerwehr mittels Gabelstapler und einem zweiten Radlader die zwei Gleisstücke im Boden, auf die der Waggon später abgelassen werden sollte. Dann wurde die Rollbahn darüber hinaus verlängert und der Waggon weiter bewegt.

Zwischendurch versuchten wir testweise, den Waggon mittels Ketten mit dem BrmG zu ziehen. Das klappte erstaunlich gut, nur erwiesen sich die Zurrösen am Wagenkasten als zu schwach, so dass es bald wieder mit Greifzügen weiter ging.

Gegen 15:45 Uhr befand sich der Waggon über den Gleisstücken. Die Drehgestelle wurde wieder unterbaut, mit Hebekissen angehoben und nach Entfernen der Rollbahn ins Gleis abgelassen. Um 16:28 Uhr versetzte ein beherzter Schubs des Radladers die letze etwas schief stehende Achse ins Gleis.

Nach dem Rückbau und Verlasten der Ausrüstung lobten zum Abschluss sowohl Notfallmanager Wolfgang Stahn als auch Wehrführer Frank Bareinz die reibungslose Bewältigung der Aufgabe und besonders die eingespielte Zusammenarbeit des THWs.

Mit der Ankunft im OV 18:14 Uhr und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft ist die Aktion in Calau jedoch noch nicht zu Ende. Im nächsten Jahr soll am Bahnwaggon eine Großübung dargestellt werden, und dazu werden wir den Waggon vorher auf die Seite legen. Wir können uns also auf weitere abwechslungsreiche Ausbildungen freuen.

 

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